Hello Family Bloggerin Isabelle

Wenn Kinder ein Geschwisterchen bekommen

Ein Baby im Bauch zu haben, ist ein unbeschreibliches Gefühl. Unbeschreiblich schön. Und gleichzeitig so surreal. Ich konnte während beiden Schwangerschaften kaum glauben, dass da nun tatsächlich ein Menschlein in mir heranwächst und dieses bald unser Leben bereichern wird.

Noch viel weniger kann sich ein Kleinkind dieses wunderbare Ereignis vorstellen. Es sieht zwar, dass Mamas Bauch wächst und kugelrund wird. Es merkt, dass die Eltern gewisse Vorbereitungen treffen. Mama holt Babystrampler hervor. Papa stellt das Babybettchen bereit. Wenn das Geschwisterchen dann da ist, wird die Welt des Erstgeborenen gehörig auf den Kopf gestellt. Es muss damit zurechtkommen, dass es die Aufmerksamkeit seiner Eltern ab sofort mit dem Baby teilen soll.

Als ich zum zweiten Mal schwanger war, kaufte ich meiner grossen Tochter ein Büchlein. Eines, das mit Bildern die Ankunft des Babys zu erklären versucht. Wir schauten das Büchlein viele Male zusammen an. Oftmals kuschelte sie sich dann an meinen Babybauch, benutzte ihn als Kissen. Staunte über den herausstehenden Bauchnabel. Als der Bauch nach der Geburt nicht mehr da war, vermisste ich dieses Ritual sehr. 

Ich versuchte, noch möglichst viel Zeit mit meiner Erstgeborenen zu verbringen. Nur wir zwei. Wir gingen in den Zoo. Schauten den Flugzeugen am Flughafen beim Landen und Starten zu. Verbrachten Stunden auf ihrem Lieblingsspielplatz. Und auch heute noch finde ich es extrem wichtig, dass ich mir pro Tag gewisse Zeiten rausnehme, die ich nur meinem älteren Kind widme. Wenn das Baby schläft zum Beispiel. Oder wenn sich mein Mann um die Kleine kümmert.

Als wir mit dem Baby nach der Geburt zuhause waren, wurde es richtig turbulent. Das Familiengefüge musste sich erstmal wieder neu einpendeln. Unsere Erstgeborene war mit dem Baby ein Herz und eine Seele. Meinem Mann und mir begegnete sie in den ersten zwei Wochen aber mit Wutanfällen und Eifersucht. Ein Patentrezept für diese Situation habe ich leider nicht. Wichtig ist aber sicherlich, dass man Geduld und Verständnis für die Gefühle des grossen Kindes aufbringt. Und dass man ihm zeigt, wie lieb man es hat.

Nach sieben Monaten mit zwei Kindern hat sich der Wind gelegt. Wir haben uns neu formiert. Jedes Familienmitglied hat wieder seinen Platz. Neue Tagesabläufe und Rituale geben unserer Grossen wie auch dem Baby Sicherheit und Vertrauen. Und ich bin überzeugt: Nicht nur wir, sondern auch unsere Erstgeborene kann sich ein Leben ohne ihr Geschwisterchen mittlerweile nicht mehr vorstellen.

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