Die Ursachenforschung sollte Eltern und Kind auch in einem anderen Punkt voranbringen: die passende Nachhilfe zu finden. Stellen Sie Ihrem Kind dafür unter anderem folgende Fragen: Versteht es den Schulstoff schwer? Kommt es in der Schule gut mit, hat aber noch nicht die richtigen Lerntechniken gefunden? Oder fehlt es an der nötigen Disziplin? Ist zu Hause oder in der schulischen Lerngruppe nicht genügend Ruhe gegeben, damit sich Ihr Kind auf die Hausaufgaben konzentrieren kann? Die Antworten Ihres Kindes helfen Ihnen, die richtige Lernunterstützung zu finden.
Es muss nicht immer eines der teuren Nachhilfeinstitute sein. Unterricht bei einem älteren Schüler aus der Nachbarschaft oder dem Bekanntenkreis führt häufig zum selben Erfolg. Diese Art der Nachhilfe ist trotz der wachsenden Zahl an professionellen Anbietern immer noch am verbreitetsten. Generell gilt, dass das Lernen mit der Unterstützung eines Aussenstehenden besser funktioniert. Nachhilfelehrer, Mitschüler, ältere Schüler oder Studenten kennen sich mit dem aktuellen Lernstoff meist besser aus als die Eltern und familiäre Spannungen bleiben aus.
Unabhängig davon, für welche Art der Nachhilfe Sie sich entscheiden, sollten Sie nicht vergessen, dass ein grosser Teil des Erfolgs vom Schüler selbst abhängt. Er sollte einsatzfreudig und motiviert sein und verinnerlicht haben, dass Nachhilfe eigenständiges Lernen nicht ersetzt. Genauso wenig bringt der Zusatzunterricht etwas, wenn Ihr Kind dort nur widerwillig hingeht. Ist der Druck von Eltern und Schule zu hoch, geraten Schüler schnell in einen Strudel ständiger Überforderung. Nachhilfe sollte nie zu einer Dauereinrichtung werden. Die Schule soll Kindern den Unterrichtsstoff so vermitteln, dass sie ihr Potenzial entfalten können – sie darf sich nicht auf die dauerhafte Unterstützung durch externe Institutionen verlassen.